Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Schlitzer Williamsbirnenbrand

Schlitzer Williamsbirnenbrand

Die heutige Flasche habe ich nicht nur wegen ihres Inhalts geöffnet (auch wenn ihr Vorgänger endlich alle ist), sondern mich interessieren auch die Leute, die dahinter stehen. Denn die Schlitzer Destillerie ist die vermutlich älteste Brennerei Deutschlands, gegründet 1585. Das ist doch mal ne Ansage, da können sich sogar die Schotten und Iren warm anziehen. Mit so einer langen Firmengeschichte will man eigentlich hoffen, dass sie es drauf haben, oder nicht?

Ich habe mich für was klassisches, „langweiliges“ entschieden, einen Williams-Christ-Birnenbrand. 15€ kostet der halbe Liter im Onlineshop der Brennerei, 40% Alkohol bekommt man spendiert.

Verkostung des Schlitzer Williamsbirnenbrand

Farblos liegt der Birnenbrand im Glas und hinterlässt schöne Schlieren, wenn man ihn denn schwenkt.

In der Nase ist der Geruch zuerst verhalten und drängt sich nicht auf. Ein typisches Birnenaroma steigt auf, rein und dabei ohne Makel. Zusätzlich vernehme ich etwas florales, eine Blume… ist das ein Veilchen? Ich weiß es nicht, bleiben wir erst mal dabei. Im Hintergrund kommt noch der Eindruck von Roggen durch. In dieser Zusammenstellung erinnert mich der Geruch an Verdünnung und Pinselreiniger.

Im Mund angekommen ist der Birnenbrand recht leicht mit einer akzeptablen alkoholischen Schärfe. Der Geschmack nach Birne ist vorhanden und dabei nicht so schwach wie vermutet. Der Birnengeschmack ist definitiv das dominanteste Aroma am Gaumen, allerdings ist er auch nicht so fruchtig, wie ich es mir von einem hochwertigem Birnenbrand erhoffen würde. Der Alkohol meldet sich durch einen leicht anästhesierenden Effekt an den Zungenrändern und am Gaumen. Das Veilchen gesellt sich nun auch im Geschmack hinzu. Hinten raus meldet sich deutlich gemälzter Roggen, das erinnert jetzt an Wodka.

Nach dem Schlucken verhallt der Birnengeschmack langsam nach und verschwindet nach rund 30 Sekunden.

Fazit

Ein sehr gerader Williamsbrand ohne große Finessen oder Überraschungen, aber vielleicht macht ihn das aus. Mit Stärken und Schwächen lässt er mich das Gefühl aufkommen, da würde noch mehr gehen. Irgendwie schade, denn richtig schlecht ist er wirklich nicht. Ich würde ihm das Prädikat „gut trinkbar“ verleihen, aber mehr leider auch nicht.

Andere Marken der Schlitzer Destillerie sind unter anderem der Burgen Gin (der wohl echt nicht schlecht sein soll) und der Burgen Wodka, sowie ein klassischer Kornbrand. Der Schlitzer Williamsbirnenbrand macht immerhin Lust auf andere Brände aus der wohl ältesten Brennerei Deutschlands.

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