Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Bulleit Bourbon (45% Alk.)

Bulleit Bourbon

Der perfekte Bourbon! Das ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber so könnte man den Bulleit Bourbon beschreiben. Nicht in dem Sinne perfekt, als dass er das High-End Destillat des Jahrhunderts wäre, sondern vor allem im Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Er bringt nämlich verdammt viel mit ins Glas, und kostet dabei nur um die 20€ pro 0,7-Liter-Flasche. Beim Amazon Prime Day ging er sogar für 16€ über die virtuelle Ladentheke. Das ist ungefähr der Preis einer normalen Jack Daniel’s-Flasche, und Jack Daniel’s verkauft in der westlichen Welt mit am meisten Flaschen.

Mit 45% Alkohol in die Flaschen gefüllt, fließt er aus derselben Brennerei wie sein Bruder, der Bulleit 95 Rye. Wie am Bild unschwer zu erkennen ist, habe ich noch eine Flasche des Bourbon auf Reserve gekauft. Das ist schon ein Unterschied zu seinem Kollegen aus Roggen, bei dem hatte ich mich nämlich explizit dagegen entschlossen. Daran erkennt man schon, dass ich wesentlich mehr vom Bulleit Bourbon halte als vom Bulleit 95 Rye!

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Im Test: Bulleit 95 Rye (45% Alk.)

Bulleit 95 Rye

Der Bulleit 95 Rye ist ein amerikanischer Whiskey, der als Besonderheit seine hohe Konzentration von Roggen bei der Herstellung für sich verbürgt. Die Mashbill bestand zu ganzen 95% aus Roggen. Auch bekannt als Maische, ist die Mashbill die Substanz, aus der später der Alkohol gewonnen wird. Die restlichen 5% bestanden, wie vom Single Malt gewohnt, aus gemälzter Gerste.
Whiskys aus Roggen, sogenannte Ryes, sind „in“ und erleben in letzter Zeit einen größeren Hype. Ich kann das teilweise verstehen, denn auch ich kann dem Roggen etwas abgewinnen. Meistens schmecken diese Destillate kräftiger und würziger, sind wild auf der Zunge und nicht so weich und „smooth“, wie zum Beispiel Bourbon aus Mais.

Dieser Whisky hier, der mit den Slogans wie „Frontier Whiskey“ und gar „Small Batch“ wirbt, wird in Indiana in der MGP Distillery gebrannt. Das ist eine Großbrennerei, welche ihren Stoff nicht selber abfüllt, sondern an viele verschiedene Unternehmen verkauft, welche diesen dann unter ihren eigenen Namen veröffentlichen. Zum Beispiel wird dort auch der Whiskey für den Georg Dicker Rye gebrannt. Das kann man alles im verlinkten Artikel in der Wikipedia oder zum Beispiel auf The Daily Beast nachlesen.
Also nix mit Frontier, nix mit Small Batch, alles hohles Marketing. Ohne Altersangabe, für den Massenmarkt produziert, was nicht schlecht ist, denn so bleibt er günstig. Für unter 25€ wechselt die Flasche den Besitzer. Was im Vergleich zu seinem Bourbon-Bruder auch nicht so wirklich günstig ist, aber immer noch im Rahmen bleibt.
Allerdings trägt der Bulleit 95 Rye das Label „Straight“, daher musste er mindestens 4 Jahre im Eichenfass reifen.

Auf den Bulleit Rye bin ich überhaupt gestoßen, weil ich den Bulleit Bourbon probiert und als Sieger im Preis-Leistungsverhältnis gesehen habe. Mal schauen, ob die Rye-Version sich hier einreiht.

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