Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Grappa Cellini Cru (40% Alk.)

Grappa Cellini Cru Bianca

Der Cellini Cru Bianca ist, wie der Name schon sagt, ein klarer Grappa. Als Grappa wurde er aus den Pressrückständen der Weinherstellung, den sogenannten Trestern, destilliert. Danach werden manche Grappas zur Geschmacksverbesserung noch in Eichenholzfässern weiter gelagert, dieser hier jedoch nicht.

Grappa hatte lange den Ruf, er wäre der Schnaps der armen Leute. Erst vor relativ kurzer Zeit konnte sich der Tresterbrand aus Italien einen internationalen Namen bei Connoisseuren und Gourmets machen. Dementsprechend stiegen auch die Preise, der Cellini Cru Bianca ist allerdings für relativ wenig Geld zu haben.
Man findet ihn in vielen Onlineshops. Ich habe diese Flasche bei Kaufland für 10,50€ erstanden. Ob der Kauf sich gelohnt hat, oder ob ich ihn bereue, liest ihr unten.

Verkostung des Grappa Cellini Cru

Er riecht angenehm weich und fruchtig. Auch im Geschmack behält er diese Züge bei. Der Grappa schmeckt süß, nach Wein und erinnert an Traubensaft, allerdings hat er auch die typische Würzigkeit der Tresterbrände. Der Alkohol ist zwar nicht scharf und prickelt nur leicht auf der Zunge, ist aber dennoch schmeckbar. Somit wirkt der Cellini etwas spritig und sollte vor dem trinken gekühlt werden. Man merkt halt doch den Preis.

Er schmeckt so, als ob er nachträglich stark gesüßt wurde, um einen scharfen Geschmack zu überdecken. Natürlich ist das Quatsch, denn das ist beim Grappa verboten, aber die Assoziation bleibt. Nein, das ist doch kein Quatsch. Ich weiß nicht, wo ich das gelesen hatte, aber Grappa darf bis zu 2% der Füllmenge mit Zucker nachgesüßt werden! (Danke an Steffen für den Hinweis.)

Fazit

Ich kann durchaus verstehen, wenn das für jemandem ein K.O.-Kriterium ist. Für Liebhaber von herben Getränken oder von ehrlichen Spirituosen werden daher mit diesem Grappa vermutlich keinen Spaß haben. Wer etwas hochwertiges sucht, der sollte den Grappa Cellini Cru vielleicht auch meiden. Aber wer den Mittelweg sucht und etwas ganz anständiges für wenig Geld bekommen möchte, der wird hier vielleicht fündig. Für etwas mehr Geld bekommt man auch ganz andere Kaliber, wie es der Franciacorta zeigt.

2 Kommentare zu “Im Test: Grappa Cellini Cru (40% Alk.)

  1. Eine Grappa darf mit 20 g/l Zucker nachgesüßt werden. Und viele Produzenten machen das auch so. Wir waren bei Walcher in Südtirol bei der Führung, da erfährt man vieles, was man nicht wisen sollte. :-)

    1. Hi Steffen,

      oh, wow, tatsache. Danke für deinen Kommentar! Du hast Recht, ich weiß jetzt gar nicht mehr, wo ich das überhaupt gelesen hatte.

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