Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Licor 43 – Cuarenta y Tres (31% Alk.)

Licor 43 - Cuarenta y Tres

Grippewelle, Schneetreiben, Minusgrade, perfektes Ambiente für einen Sommerdrink, nicht wahr? Egal, der Licor 43, auch „Cuarenta y Tres“ nach der spanischen 43 genannt, geht immer, sogar bei solchem Wetter. Ein Likör, der sich wachsender Beliebtheit erfreut, auch außerhalb Spaniens. Das liegt nicht zuletzt an der Tatsache, dass mit ihm sehr gerne gemischt und gepanscht wird, ob in Cocktails oder mit Milch aufgegossen, alles ist bekannt und beliebt. Wer noch andere Ideen sucht, kann sich auf licor43.de inspirieren lassen. (Die Desserts sehen auch lecker aus.) Ich hab ihn mir heute pur eingegossen und bei kaltem Wetter genossen.

Über die Herstellung weiß man fast nichts, außer dass er aus Spanien stammt. Die Zahl 43 spielt nicht auf den Alkoholgehalt an, sondern auf angeblich 43 benutzte Zutaten. Das sollen vor allem Gewürze und Früchte sein, manche schmeckt man besonders gut heraus, andere gar nicht. Der Alkoholgehalt liegt trotzdem bei stattlichen 31% Alk. Die 0,7-Liter Flasche wechselt für 15€ den Besitzer und sollte fast überall erhältlich sein.

Verkostung des Licor 43 – Cuarenta y Tres

Die sattgelbe Farbe, in die sich der Licor 43 so schmuck präsentiert, stammt leider vom hinzu gegebenem Farbstoff. Dafür liegt er beeindruckend viskos im Glas, fast wie Sirup, und bildet Schlieren, die anscheinend nie ins Glas zurück laufen wollen.

Der erste Eindruck in der Nase ist… Alkohol. Nicht toll, der stört. Ansonsten rieche ich saftige (und nicht saure!) Zitronen, dazu Vanille, Creme, Toffee oder Karamell. Im Hintergrund klingt eine Vielzahl an Gewürzen an. Diese sind allerdings so im Hintergrund, dass es für mich fast nicht möglich ist, da bestimmte herauszupicken. Ich hab Assoziationen von Thymian und eine Prise Muskatnuss, aber dafür keine Gewähr. Die Gewürze bleiben aber auch im Hintergrund und bilden einen netten, jedoch aber leider viel zu schwachen Kontrast zur durchdringenden Süße des Likörs. Der Alkohol ist für mich zu sehr dominant. Das trübt das schöne Bild des gefälligen Likörs.

Im Mund angekommen wirkt der Licor 43 kompakt und sehr klebrig, es setzt auch sofort ein alkoholisches Brennen ein. Der Alkohol ist dann natürlich auch im Geschmack präsent. Abgesehen davon ist der Licor 43 sehr süß und der Geschmack recht intensiv. Ich schmecke, wie auch schon in der Nase Vanille, die Zitrone und das Karamell. Alles lecker, alles gut. Die Gewürze sind verschwunden und von den dominanteren Geschmäckern überlagert worden. Wie auch in der Nase stört auch hier der Alkohol massiv, zumindest mich stört er.

Der Nachgeschmack ist schön lang und es verbleiben die Erinnerungen an Zitronen und Karamell. Sommer, du kannst kommen!

Fazit

Nicht umsonst ist der Licor 43 so bekannt und beliebt. Zitronen, Karamell, Vanille, wer mag das nicht? Auch pur kann er überzeugen, solange man eine große Toleranz gegenüber dem Geschmack von Alkohol hegt. Ansonsten wird der Licor 43 am liebsten gemischt: Mit Milch, Kaffee oder Maracujasaft sind die bekanntesten Drinks. Wer eine Flasche Licor 43 kauft, macht selten was falsch. Auch als Mitbringsel zu einer Party oder als Geschenk wird er gerne gesehen und daher kann ich ihn auch ruhigen Gewissens empfehlen, ähnlich wie den Frangelico Haselnusslikör.

Mir persönlich ist er zu alkohollastig, um ihn pur zu trinken (daher der Tag „Ganz okay“). Dafür gebe ich gerne einen Schuss „Cuarenta y Tres“ in heiße Schokolade, Schokolikör, Kaffee und ähnliche Konsorten.

2 Kommentare zu “Im Test: Licor 43 – Cuarenta y Tres (31% Alk.)

  1. Danke für die ausführliche Besprechung, die mir gesagt hat, was das in dieser Flasche ist, die da neu im Rewe-Sortiment ist – ich suchte nach einem Triple Sec.
    Aber in einem möchte ich als jemand, der in grauer Vorzeit (Oberstufe, organische Chemie während des Bio-Studiums) selbst mit dem Brennen von Alkohol experimentiert hat, doch widersprechen:
    Es gibt keinen störenden Alkoholgeruch oder -Geschmack. Deshalb sind auch die sehr hoch abgebrannten Brände (billiger Korn, Wodka, weißer Bacardi, bestimmte billige Weinbrände ….) die auf einen sehr hohen Alkoholgehalt destilliert und dann auf Trinkstärke verdünnt wurden, so milde.
    Was da normalerweise als Alkohol wahrgenommen wird, sind bestimmte Fuselöle, sich sich leider in der Destillation kaum von den Fuselölen trennen lassen, die die wichtigsten Aromaträger sind.
    Da kann man dann, um den Brand bei möglichst vollem Aroma trotzdem weicher zu machen, nur auf eine Art des Lagerns setzen, in der die unerwünschten Fuselöle schneller zersetzt werden als die erwünschten.
    Die Möglichkeit des Trinkers, diesem scharfen Geschmack auszuweichen und den Brand trotzdem zu genießen, ist auch die bessere für die Leber und den Geldbeutel: Sie besteht darin, dieses Zeug nur tropfenweise über die Zunge laufen zu lassen.
    Prost.

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