Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Sekt Schlumberger Klassik Brut

Schlumber Klassik Brut

Ich bin schon länger ein Fan der Sektkellerei Schlumberger aus Österreich. Ihre Sekte (und damit meine ich keine religiöse Anhängerschaft ;) ) werden genau wie Champagner nach traditioneller Flaschengärung hergestellt. Eine Methode, die daher auch als Méthode champenoise oder Méthode traditionnelle bekannt ist. Wenn man schon Sekt und Champagner durcheinander wirft, dann sollte man auch viel erwarten warten. Mit den rebsortenreinen Schaumweinen von Schlumberger bin ich vertraut, schauen wir uns nun eimal den Einstiegskandidaten, den Schlumberger Klassik Brut, einmal genauer an.

Der Sekt hier ist eine Cuvée aus rein österreichischen Trauben. Ich hörte, vor allem wird Welschriesling verwendet. Nicht überraschend eine Rebsorte, die viel in Österreich angebaut wird. Dazu werden kleine Teile an Weißburgunder und der Champagner-Traube Chardonnay hinzugegeben. Heraus kommt ein trockener Sekt, welcher dank der Bezeichnung „brut“ maximal 12 Gramm Restzucker pro Liter enthalten darf. Verkostet habe ich den Jahrgang 2017.

Verkostung des Schlumberger Klassik

Im Glas sind nur wenige Perlen sichtbar. Der Sekt selber zeigt sich im blassem Gewand.

Das Bouquet ist verhalten und erst mal klassisch gestrickt, ohne großartige Überraschungen. Der Schlumberger Klassik wirkt frisch, fruchtig und dank der Hefe leicht nussig. Nicht schlecht, aber noch nicht atemberaubend. Denn das Beste kommt erst jetzt.

Im Mund überrascht die Komplexität aus spritziger Säure und verhaltener Süße. Das Prädikat „sehr trocken“ ist auf jeden Fall nicht verkehrt, aber das tut ihm gut. Kein süßer Pappwein, sondern kurzweilige Lebensfreude. Diesen Sekt möchte man an einem lauen Sommerabend trinken, als Apperitif vor dem Essen. Er ist mild im Geschmack, mit leichter Perlage.

Das Geschmacksbild ist nicht wirklich tiefgehend. Es blitzen Früchte auf, Apfel, Orange, Weintraube und vielleicht Marillen. Die Hefe hinterlässt ihre Spuren. Die Säure lässt einem nicht den Mund zusammen ziehen, sondern sorgt für einen sehr angenehmen Trinkfluss. Da gibt es nichts, was stören würde. Die Kohlensäure tut ihr übriges.

Der zischt und ist weg. Ein bisschen Frucht bleibt hängen und ein leicht adstringierendes Mundgefühl.

Fazit

Mir persönlich gefällt der Sekt gut. Wenn ich den Schlumberger Klassik in einem Wort zusammenfassen müsste, dann wäre es „spritzig“. Dank des angenehmen Trinkflusses ist er ein schöner Begleiter eines guten Abendessens. Wer absolut keine Säure abkann, der ist wohl wahrscheinlich falsch. Ansonsten glaube ich, dass der Schlumberger Klassik eine breite Menge von Menschen ansprechen dürfte. Zum Sektempfang gereade zu phänomenal.

Lasst uns noch kurz den über den Preis sprechen. Ich bin mir nicht sicher, wie ich den Schlumberger Klassik einordnen soll. Eine Flasche davon kostet rund 13€. Eine Flasche des Sekt ähnlichen Getränks „Rotkäppchen Halbtrocken“ geht für 3€ über den Ladentisch. Der Rotkäppchen Flaschengärung, die okay-ishe Version davon, immerhin 6€. Damit ist der Schlumberger mehr als doppelt so teuer. Für den Supermarkt-Trinker zu teuer, der Genießer greift zu den rebsortenreinen Produkten. Daher meine Frage, wer trinkt den Schlumberger Klassik?

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