Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Champagner Piper-Heidsieck

Champagner Piper-Heidsieck

Empfehlungen auszusprechen sind immer so eine Sache. Ganz ähnlich, wenn man ein Geschenk für eine festliche Veranstaltung sucht. Zu letzteren ist es ja üblich eine Flasche prickelnden Wein zu schenken. Aber es gibt so viele, und dann kommen auch noch die persönlichen Vorlieben des Beschenkten ins Spiel. Bei so viel Auswahl kann man leicht daneben greifen. Viele Leute bedienen sich dann eines Tricks: Das Geschenk muss gut aussehen, und sich gut anhören. Das Wort Champagner klingt dabei natürlich besonders gut. Womit wir schon direkt beim Thema sind. Ich habe hier nämlich zufällig eine Flasche von Piper-Heidsieck stehen, der nicht nur ein reinblütiger Champagner ist, sondern sich auch noch im Glas durch eine solide Vorstellung durchaus als Geschenk eignet.

Für Preise ab 20 € im Angebot hat man hier die Chance einen großen Namen zu trinken. (Das sind „nur“ 7 € mehr als für den Aldi Schampus.) Nur bedeuten große Namen auch große Qualität, und das zu verhältnismäig kleinen Preisen? Ich kann das gleich vorweg sagen, wenn man statt nach Champagner nach Winzersekt sucht, findet man oft dieselbe Qualität und wahrscheinlich sogar günstiger. Aber neben dem guten Namen hat dieser Schaumwein noch einen weiteren Vorteil: Piper-Heidsieck ist eine Marke und damit eigentlich überall gut verfügbar. Gerade wenn es etwas stressiger ist, (Zum Beispiel wenn man in der Woche vor Weihnachten merkt, dass man seine Schwiegereltern vergaß. Ich spreche hier natürlich nicht aus Erfahrung…), kommt es sehr gelegen, wenn man sich Online etwas brauchbares klicken kann.

Verkostung des Champagner von Piper-Heidsieck

Champagner Piper-HeidsieckSo schauen wir doch erstmal, ob der Piper-Heidsieck überhaupt schmeckt. Im Geruch habe ich direkt die erste Assoziation an Apfelsaft. Dazu finde ich florale Einschläge, einen leichten Stich von Apfelessig und natürlich die Hefe als Brioche-Note. Im Hintergrund glänzt eine exotische Frucht, ich denke so in Richtung einer reifen Mango. Mir fällt auf, dass das Bouquet sehr klar strukturiert und nicht so wahnsinnig komplex oder vielfältig ist, aber wohlwollend intensiv. Gerade an dieser Intensität merkt man, dass man etwas besonderes trinkt.

Der Antrunk spült mir direkt Apfelsaft auf die Zunge, oder vielleicht, wenn man es genau nimmt, eher eine spritzige Apfelschorle als frisch gepresster Saft. Dann blitzen weitere, teils getrocknete Früchte auf, diesmal keine Mango sondern eher in Richtung Birne, und ein leicht nussiger, oxidativer Charakter macht sich breit. (Erinnert ihr euch an den Moët & Chandon?) Wunderschön sind die Perlen im Mund. Der Wein bleibt mineralisch, wobei die Säure für mein Dafürhalten etwas zu stark ist und für mich eher einen Touch von Zitronensaft hat. Nach dem Schlucken kann ich hinten raus wieder die Mango greifen.

Erst im Abgang wird der Champagner leicht bitter, wobei aber die Frucht, vor allem der Apfel, bestehen bleibt.

Fazit

Wenn ich die Vorstellung in einem Wort zusammenfassen würde: Solide. Glatt, durchstrukturiert, nix Aufregendes, aber auch nix, was polarisieren würde, außer vielleicht die Säure. Durch die Perlage wirkt er angenehm erfrischend. Ein guter Champagner für Fans von trockenen Weinen, und einer, wo man wenig falsch machen kann.

Durch seinen trockenen Charakter und Intensität im Geschmack lädt er dazu ein mit verschiedenen Champagner-Cocktails zu spielen. Falls ihr damit mal experimentiert, schreibt mir doch in die Kommentare, was euch am besten gefiel.

2 Kommentare zu “Im Test: Champagner Piper-Heidsieck

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