Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Wurzelpeter (30% Alk.)

Wurzelpeter

Der Wurzelpeter ist eine Traditionsmarke aus Berlin. 1949 wurde mit der Produktion in Ost-Berlin angefangen. Als ich klein war, bin ich dort oft vorbeigekommen und habe mir das Gelände und die Gebäude näher angeschaut. Inzwischen sind sie leider abgerissen. Hier gibt es eine coole Fotostrecke, wie es früher aussah. Wikipedia hat noch mehr zur Geschichte.
Nach der Wende wurde der Alkoholgehalt von 40% auf 30% gesenkt, und so ist er immer noch erhältlich. Für rund 7€ wechselt die Flasche den Besitzer.

Verkostung des Wurzelpeters

Die Farbe würde ich als helle, durchsichtige Coca Cola beschreiben. Er bewegt sich im Glas ein bisschen schwerfälliger als Wasser, das sieht aus wie stark gesüßt. Es steht ja auch Kräuterlikör auf der Flasche, also wurden mindestens 100 Gramm Zucker pro Liter zugesetzt!

Der Geruch gefällt mir. Er wird komplett von saftigen Oranagen dominiert. Das ist fast schon frischer Orangensaft! Lecker. Dazu gibt es natürlich noch die üblichen Aromen von Kräuterlikören wie Nelken, viel Zimt und Sternanis. Vielleicht noch ein bisschen Rosmarin? Zumindest geht es in diese, etwas süßliche Richtung. Da steckt natürlich noch viel mehr drin, aber das kann ich nicht mehr entschlüsseln. Das kommt wie eine Wand auf mich zu. Er riecht süß und nicht so herb wie zum Beispiel Jägermeister. Außerdem merkt man den Alkohol. Er riecht zwar nicht alkoholisch, aber man spürt die Power dahinter.
Insgesamt aber eine, sagen wir, typische Nase für einen Kräuterlikör. Die Orangen gefallen mir gut, aber da kommt nichts spektakulär Neues.

Im Mund dann auch keine Überraschung mehr. Das, was man in der Nase hat, hat man auch am Gaumen. Viele saftige, leicht bittere Orangen, Nelken, Zimt, Sternanis… Gegen Ende wird es bitterer, da merkt man das Label „halbbitter“. Man schmeckt kein Alkohol, kein Prickeln, keine Schärfe. Der Wurzelpeter ist angenehm weich und mit 30% Alkohol weder zu stark, aber auch nicht zu flach und dadurch zu langweilig.

Der Abgang ist wieder süß und fängt mit Anis an, welches von den Orangen abgelöst wird.

Fazit

Obwohl er bittere Noten hat, ist er trotzdem hauptsächlich süß und dadurch bekömmlicher als zum Beispiel Jägermeister. Er ist stark orangenlastig (das gefällt mir), aber er haut einem auch nicht vom Hocker. Der Wurzelpeter ist eine gute und günstigere Alternative zu anderen Platzhirschen. Exzellent nach einem guten Essen. Man kann ihn auf Eis servieren, das muss man aber wirklich nicht.
Wer gut in Kräuter- und Wurzelschmecken ist, der kann sich hier austoben. Ich würde gerne lesen, was andere in diesem durchaus angenehmen Likör finden.

3 Kommentare zu “Im Test: Wurzelpeter (30% Alk.)

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