Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: Russian Standard Original (40% Alk.)

Russian Standard Original

Ich muss ja zugeben, ich finde die Flasche des Russian Standard todschick. Dieser geeiste Look, das schwarze Label mit den kyrillischen Buchstaben und die nach unten breiter werdende Flaschenform, die (Achtung, jetzt wird es wichtig) angeblich durch den „Glockenturm von Peter des Großen im Herzen von Moskau“ inspiriert wurde.
Diesen Satz findet man genau so haufenweise im Internet, zum Beispiel bei Onlineshops (1, 2, 3), Amazon oder dem Spirituosen-Journal. Ich dachte mir, bevor ich diesen Satz kopiere, schaue ich mir mal diesen Glockenturm im Internet an. Tja, dumm gelaufen, meine Suche nach solch einem Bild blieb ohne Erfolg, denn diesen Turm gibt es nicht. Es gibt zwar einen großen Glockenturm in Moskau, der hat allerdings nichts mit Peter dem Großen zu tun. Der Turm heißt Glockenturm Iwan der Große und wurde nach dem Heiligen Johannes Klimakos benannt, der in Russland auch unter dem Namen „Iwan“ bekannt ist. Aber Peter der Große würde nicht Peter der Große heißen, wenn er nicht auch einen riesigen Turm gebaut hätte. Der Turm von Peter dem Großen ist sogar der größte orthodoxe Glockenturm der Welt (laut Wikipedia). Nur doof, dass er nicht in Moskau steht, sondern in St. Petersburg. (Hier ein Bild.)
Wenn ich mich irren sollte und es diesen ominösen Glockenturm doch gibt, würde ich mich über ein Bild oder Link freuen.

Wie dem auch sei, auch nachdem ich das alles weiß, finde ich diese Flasche immer noch schick. Aber das ist ja wohl kein Geheimnis, dass eine schöne Flasche noch lange nicht bedeutet, dass der Inhalt auch im Glas so schön ist. Für Russian Standard spricht vor allem die Größe der Firma. Obwohl der Wodka erst 1998 eingeführt wurde, ist die Firma hinter dem Wodka heute nicht nur ein Global Player und in über 80 Ländern vertreten, sondern im Jahr 2006 kauften sie die Domain vodka.com für rund 3 Mio. US-Dollar. Wikipedia führt diesen Transfer (momentan) auf Platz 32 der teuersten Domains der Welt. Wenn man sich jetzt noch das Marketing-Blabla auf der Flasche durchliest, wo steht, dass ein russischer Wissenschaftler vor über 100 Jahren „das perfekte Rezept“ für Wodka erfunden hat (als ob das jemand glaubt), dann hat man das Gefühl, es dauert echt nicht mehr lange, bis wir alle nur noch Russian Standard trinken. Oder vielleicht doch nicht? Der Wodka soll 4-fach aus russischem Winterweizen destilliert worden sein. Ich bin jetzt echt mal gespannt, was die Einsteigerabfüllung, das Original von Russian Standard so zu bieten hat.

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Im Test: Aldi Kaffeelikör Espresso (15% Alk.)

Kaffeelikör Espresso

Aldi hat diese Woche verschiedene Kaffeeliköre im Sortiment. Den Likör mit Cappuccino-Geschmack habe ich das letzte Mal verkostet, heute ist der dunklere Bruder mit Geschmack nach Espresso dran. Der Kaffeelikör Espresso ist kein Sahnelikör, wie seine anderen Kollegen, aber auch er wird von der Heiko Blume GmbH & Co. KG hergestellt. Ich kannte den Hersteller zwar nicht vom Namen her, aber dafür ein paar ihrer anderen Produkte, von denen ich einige als ganz lecker in Erinnerung habe.
Zurück zum Kaffeelikör: Mit 15% Alkohol wurde dieser in die 0,5-Liter-Flasche gefüllt und für 4€ bei Aldi Nord verkauft.

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Im Test: Kilbeggan Irish Whiskey (40% Alk.)

Kilbeggan Traditional Irish Whiskey

Die (legal) älteste Whisky-Destillerie der Welt. Der Titel geht nach Irland, genauer gesagt zur Kilbeggan Destillerie im gleichnamigen Ort Kilbeggan. Schon 1757 wurde die Lizenz gewährt und damit durfte sie als einer der ersten Brennereien legal Whisk(e)y brennen. Ich betone öfter mal das Wort „legal“, denn zum Beispiel die Old Bushmills-Brennerei, auch irisch, prägt auf all ihre Flaschen die Jahreszahl 1608. Allerdings wurde die Brennerei damals von Schmugglern geführt und bekam ihre Lizenz erst 1784.

Die Brennerei in Kilbeggan stand über 50 Jahre still. Ihre Produktion begann erst wieder im Jahre 2007 unter der Führung der Cooley-Brennerei. Kilbeggans ältere Abfüllungen, wie der 21-Jährige, wurden demnach auch nicht in der Brennerei selber destilliert, sondern in den Gebäuden der Cooley-Destillerie.

Ich habe die jüngste Abfüllung vor mir, ein Blended Whiskey ohne Altersangabe. Das heißt, die Mischung aus Malt– und Grain-Wiskeys lagerte für mindestens 3 Jahre und 1 Tag in Eichenholzfässern. Das war auch schon alles, was wir über diesen Whiskey kennen. Er ist gefärbt und wird mit 40% Alkohol abgefüllt. Die Flasche wird für ungefähr 15€ verkauft. Das Label der ältesten Whisky-Brennerei der Welt hat mich zum Kauf veranlasst. Ein Fehlkauf, wie ich jetzt bemerkte. Zwar ist er im Angebot manchmal etwas billiger, aber ich würde euch raten, auch für den Preis diese Flasche lieber im Regal stehen zu lassen, denn mich hat er leider nicht überzeugt.

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Im Test: Ravini Crema Di Limoncello (16% Alk.)

Ravini Crema Di Limoncello

Der Ravini Crema di Limoncello ist ein Limoncello-Sahnelikör, der, wie auch sein Bruder, bei Aldi nur während der italienischen Woche im Sortiment ist. Auf der Flasche findet man keinen weiteren Hinweis zur Herstellung. Der Hersteller Rückforth, bzw. Rola, kauft den Alkohol von nicht genannten Brennereien ein. Dieser kommt mit 16% Alkohl in die 0,5-Liter-Flaschen und wird mit unter 5€ bei Aldi verkauft.

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Im Test: Ravini Crema Di Limetta (16% Alk.)

Ravini Crema Di Limetta

Wenn man diesen Crema di Limetta bei Aldi im Sortiment sieht, dann läuft gerade Aldis italienische Woche. Neben Pizza, Pasta & co findet man auch andere typische italienische Produkte wie Limoncello, Grappa und eben diesen Crema di Limetta. Für ungefähr 5€ erhält man einen halben Liter von diesem schön grün gefärbten Sahnelikör mit angeblichem Limettengeschmack und 16% Alkohol. Kann der was taugen?

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