Supermarkt-Spirituosen im Test

Im Test: San Cosme Mezcal (40% Alk.)

San Cosme Mezcal

Eine Spirituosenkategorie, der ich mich schon länger annähern wollte, sind Mezcals. Genauer: Rauchige Mezcals. Ein Mezcal wird in Mexika aus Agaven gebrannt und ist nah verwandt mit dem Tequila, welcher ebenfalls aus Agaven hergestellt wird. Tequila kannte ich vor allem aus dem Supermarkt von Sierra mit dem roten Sombrero Hut. Grausig! Der geht gerade noch mit Zitrone und Salz runter. Echter Tequila hat damit nix zu tun, und Mezcal sowieso nicht.
Also, mutig wie ich bin, zu einem günstigen Zeitpunkt auf Amazon die Flasche San Cosme Mezcal geordert. Bekommen habe ich eine 0-7-Liter Flasche mit in Mexiko hergestellten und zu 100% aus Agaven gebrannten Schnaps mit der Batch-Nummer JC09-16. Er ist klar und damit ungelagert, hat also nie ein Eichenfass von innen zu sehen bekommen. (Oder wenn, dann für weniger als 60 Tage.)

Der San Cosme Mezcal ist ein rauchiger Vertreter seiner Zunft. Der Rauch entsteht nicht wie beim Scotch durch den Torf, welcher beim Trocknen dem Feuer hinzu gegeben wird, sondern die Agavenherzen werden vor der Fermentation traditionell mehrere Tage lang gekocht.
Und, was mir auch wichtig ist, im Mezcal ist nicht der Wurm drin. Das ist ein Marketinggag und hat nichts mit Qualität oder ähnliches zu tun, eher im Gegenteil.

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Im Test: Bulleit Bourbon (45% Alk.)

Bulleit Bourbon

Der perfekte Bourbon! Das ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber so könnte man den Bulleit Bourbon beschreiben. Nicht in dem Sinne perfekt, als dass er das High-End Destillat des Jahrhunderts wäre, sondern vor allem im Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Er bringt nämlich verdammt viel mit ins Glas, und kostet dabei nur um die 20€ pro 0,7-Liter-Flasche. Beim Amazon Prime Day ging er sogar für 16€ über die virtuelle Ladentheke. Das ist ungefähr der Preis einer normalen Jack Daniel’s-Flasche, und Jack Daniel’s verkauft in der westlichen Welt mit am meisten Flaschen.

Mit 45% Alkohol in die Flaschen gefüllt, fließt er aus derselben Brennerei wie sein Bruder, der Bulleit 95 Rye. Wie am Bild unschwer zu erkennen ist, habe ich noch eine Flasche des Bourbon auf Reserve gekauft. Das ist schon ein Unterschied zu seinem Kollegen aus Roggen, bei dem hatte ich mich nämlich explizit dagegen entschlossen. Daran erkennt man schon, dass ich wesentlich mehr vom Bulleit Bourbon halte als vom Bulleit 95 Rye!

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Im Test: Wurzelpeter (30% Alk.)

Wurzelpeter

Der Wurzelpeter ist eine Traditionsmarke aus Berlin. 1949 wurde mit der Produktion in Ost-Berlin angefangen. Als ich klein war, bin ich dort oft vorbeigekommen und habe mir das Gelände und die Gebäude näher angeschaut. Inzwischen sind sie leider abgerissen. Hier gibt es eine coole Fotostrecke, wie es früher aussah. Wikipedia hat noch mehr zur Geschichte.
Nach der Wende wurde der Alkoholgehalt von 40% auf 30% gesenkt, und so ist er immer noch erhältlich. Für rund 7€ wechselt die Flasche den Besitzer.

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Im Test: Three Sixty Vodka (37,5% Alk.)

Three Sixty Vodka

Wodka, was soll das? „Die wahrscheinlich langweiligste Spirituose der Welt.“, oder so ähnlich. Das kann so sein, muss aber nicht. Ja, auch ich kenne die Kopfschmerzen nach einer 5€-Fuselflasche, oder das Brennen der Feuerwasser im Mund. Dass das auch anders geht, zeigen einige ausgewählte Vertreter der Branche.
Hier habe ich eine Flasche Three Sixty Vodka vor mir. Aus deutschem Weizen gebrannt, und mit dem Minimum der erlaubten Alkoholstärke von 37,5% Alkohol abgefüllt. Three Sixty ist ein Newcomer der Szene. Eigentlich schon 2004 gegründet, wurden sie erst 2013, bzw. 2014 richtig bekannt. Heute sind sie die dritt größte Wodka-Marke nach Absolut und Smirnoff.

Wodka ist per Definition geruch- und geschmacklos, daher wird er mehrfach gebrannt und danach stark filtriert. Der Three Sixty grenzt sich durch eine ganz besondere Art der Filtrierung ab: Sie werben damit, dass der Wodka durch eine meterhohe Schicht aus Diamantstaub gefiltert wird, das Flaschendesign soll daran erinnern. Dekadenz lässt grüßen, denn die Wirkung wurde bisher noch nicht bewiesen.

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Im Test: Bowmore 9 Jahre Sherry Cask Matured (40% Alk.)

Bowmore 9 Sherrry Cask Matured

Und mein letzer Whisky der Brennerei Bowmore. Ich habe aus der Reihe von Bowmore schon den 12-Jährigen, den 15-Jährigen und gestern den 18-Jährigen probiert. Heute habe ich den Bowmore 9 Jahre vor mir, der in Sherry- und Bourbonfässern reifte.
Ich möchte hier hervorheben, dass ich mich besonders über die Altersangabe freue. Für mich war das ein Kaufgrund (des Samples). 9 Jahre ist in den Maßstaben der Scotchindustrie nicht sehr viel, aber doch eine ausreichend lange Zeit, um einen Whisky auf den Markt zu bringen. Ich möchte wetten, dass einige der beliebteren No-Age-Statements jüngeren Whisky enthalten.
Witzigerweise ist der Bowmore mit 9 Jahren genauso dunkel wie sein 6(!) Jahre älterer Bruder, der als der dunkelste Whisky von Bowmore vermarktet wird. Allerdings muss man wissen, dass beiden Abfüllungen Farbstoff zugesetzt wird.
Eigentlich habe ich erwartet, dass sich nach 9 Jahren Reifung der Rauch noch nicht so stark abbauen würde. Das sieht man zum Beispiel an den älteren Brüdern oder an Whiskys von Laphroaig. Daher freute ich mich auf einen stark sherrylastigen Whisky mit deutlichem Rauchanteil, was auf dem Papier sehr interessant aussieht.

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